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Printperfection

O-PUR



Technik


Papier, Metalle, Kunststoffe und hochwertige Naturprodukte wie Holz oder Leder weisen Oberflächenstrukturen auf, die eindeutig identifizierbar sind. Betrachtet man zum Beispiel Papier unter dem Mikroskop, wird seine raue Oberfläche deutlich. Holzfasern liegen wie Mikadostäbchen chaotisch unter- und übereinander. Diese Mikrostruktur ist bei keinem Papier identisch. In Verbindung mit der Farbe im Druckprozess ergibt sich dadurch ein individueller „Fingerabdruck“, denn die Fasern nehmen auch unterschiedlich die Farbe auf. Mit dem bloßen Auge ist das nicht erkennbar, aber nie verläuft oder trocknet Farbe gleich.
Auf dieses Prinzip baut O-PUR, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Originäre Produktsicherungs- und Rückverfolgungskonzept, auf. Über einen 2-D-Code, maximal drei Millimeter groß, wird jeder Papierbogen eindeutig identifizierbar. Dabei verursacht die Herstellung keine Mehrkosten, denn der Druck des Codes läuft einfach im Druckwerk mit. Die Sicherheitsmarkierungen werden über Kamera oder Scanner dokumentiert. Für die Zukunft sehen die Szenarien hier bereits eine in den Druckmaschinen integrierte High-Speed-Digitalkamera vor. Sind die 2D-Codes erfasst, kodiert und die Daten auf zentralen Servern gespeichert, lässt sich jede Verpackung einer Charge darüber identifizieren und ihre Herkunft zurückverfolgen.
Für den Schritt der Dekodierung suchten die Forscher etablierte, weit verbreitete Technologien und kamen aus diesem Grund schnell auf das Mobiltelefon. Integrierte Digitalkameras sind bei den aktuellen Geräten Standard und so lässt sich die Kamerafunktion in Kombination mit einer speziellen Software bestens für die Zwecke von O-PUR verwenden: Der Kunde macht ein Foto des Codes, die Daten werden per Internet mit den registrierten Fingerabdrücken abgeglichen und es erfolgt in wenigen Sekunden die Bestätigung der Echtheit oder eine Warnung.