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Sonderfarben



Technik



Die für den Druckbereich bedeutendsten Sonderfarbsysteme sind Pantone und HKS:

Pantone
Pantone (PMS oder Pantone Matching System bzw. Goe System) ist ein 1963 von dem amerikanischen Unternehmen Pantone entwickeltes Farbsystem von Sonderfarben. Den Farben werden hierbei eindeutige, vierstellige Nummernbezeichnungen zugeordnet, die sich in vielen Ländern als Standard durchgesetzt haben. Pantone bietet damit auch ein exaktes System zur Kommunikation von Farben, auf das sich Grafiker, Designer und Druckdienstleister weltweit verlassen können. Eine Sonderfarbe wird aus maximal zwei Basisfarben unter Zufügung von Pantone Black beziehungsweise Pantone Clear gemischt. Die Basisfarben weisen eine hohe Echtheit auf und können den heutigen Anforderungen von Veredelungen mit wasserbasierten oder UV-Lacken standhalten.
Das Pantone Matching System besteht aus 14 Basisfarben plus Schwarz und Weiß, von denen jeweils zwei oder drei in verschiedenen Farbanteilen miteinander gemischt alle weiteren Farben des Systems ergeben. Die Farbrezeptur ist gleichbleibend und unabhängig vom verwendeten Bedruckstoff. In den angebotenen Farbfächern erhalten Pantone-Farben daher zusätzlich die Bezeichnungen C = coated, U = uncoated oder M = matte. Sie beziehen sich auf das verwendete Druckpapier, welches die Farbtöne jeweils etwas anders wirken lässt.
Eine Weiterentwicklung des PMS ist das 2007 vorgestellte Goe-System, welches auf moderne Tools und interaktive Software zurückgreift. Die angebotene Farbpalette dieses Systems basiert auf nur zehn Basisfarben. Jeweils zwei davon plus Pantone Black und Pantone Clear ermöglichen zusätzlich zu den bis dahin 1.114 Farben des PMS weitere 2.058 neue Töne. Die neuen Pantone-Farben sind mit erheblich verbesserten Echtheiten ausgestattet und lassen sich in einer einheitlichen Schichtdicke von 1,3 g/m² drucken, sodass die Druckbetriebe den Farbauftrag sowie die Trocknungszeiten leichter kontrollieren und damit letztendlich noch effizienter drucken können.
Das Pantone Goe System enthält den Pantone GoeGuide, die Pantone GoeSticks, zwei Mappen mit selbstklebenden Farbmusterchips und eine optimierte Software zur Entwicklung von Farbpaletten.
Zusätzlich zum PMS hat Pantone auch Farbsysteme in den Bereichen Textil (Textile Color System) und Kunststoff entwickelt. Mit dem Process Color System des Unternehmens können darüber hinaus bis zu 3.000 Farben im Vierfarbendruck (CMYK) gedruckt werden.

HKS
Die Firmen Hostmann-Steinberg, K+E Druckfarben sowie Schmincke & Co stellten 1976 die von ihnen entwickelte und in Deutschland für den Druck heute sehr verbreitete HKS-Farbskala vor. Sie basiert auf etwa 88 Grundtönen plus 39 Farbnuancen, mit deren Hilfe sich über 3.000 Schmuckfarben exakt bestimmen und drucken lassen. Die Grundtöne werden aus den CMYK-Farben gemischt und mit Schwarz abgedunkelt. Die Farbe Weiß liefert das Druckpapier.
Anders als Pantone passt HKS die Rezepturen an den jeweiligen Bedruckstoff beziehungsweise das jeweilige Druckverfahren an. Dementsprechend gibt es verschiedene HKS-Farbfächer, die der unterschiedlichen Farbwiedergabe in Abhängigkeit vom bedruckten Papier gerecht werden:
- HKS E (Endlospapier)
- HKS K (Kunstdruckpapier = gestrichene Papiere)
- HKS N (Naturpapier)
- HKS Z (Zeitungspapier)
Die Farbbezeichnungen der HKS-Farbskala, wie beispielsweise HKS 4 K - 40 - 30, enthalten den Grundton (4) plus den Kennbuchstaben des Papiers (K für Kunstdruckpapier) sowie in Prozentstufen die Farbintensität (40) und die Rasterstufe (30), welche die Abdunklung mit Schwarz bestimmt. Mit dieser Bezeichnung lässt sich der gewünschte Farbton, in diesem Fall ein dunkles, bräunliches Gelb, exakt beschreiben.