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Printperfection
TECHNOLOGIE/PRODUKT-NEWS - 11.10.2018, 17:20 Uhr

3D-Druck wird schon lange nicht mehr als reine Spielerei belächelt



Um die Klientel mit der Herausforderung des räumlichen Denkens und der Bedienung einer gänzlich anderen Druckerart alleine zu lassen, hat sich Print Concept-Roeber aus Willich entschieden, die Drucker des Marktführers für so genannte FDM Technologie, MakerBot, ins Programm zu nehmen und bietet rein über den Verkauf und den Service hinaus, Schulungen, Anwendungsberatung und einfach neue Ideen.

Kann der Farbe oder ist es nur ein Spielzeug?
Genauso habe ich – und Hand aufs Herz – viele Leser wohl bisher auch gedacht. Das ist auch gar nicht so abwegig, denn Farbe bestimmt seit vielen Jahren unser Handeln und Denken gepaart mit immer höherer Geschwindigkeit angegeben in Seiten pro Minute.
Vorweg sei gesagt, von diesen Gedanken müssen wir uns bezüglich 3D Druck erst einmal verabschieden. Vielleicht ist es sogar richtiger, den Begriff Druck zu hinterfragen. Nicht ohne Grund sprechen die Spezialisten von Additiver-Fertigung, heißt, einen Körper durch schichtweises Auftragen einer Substanz zu erstellen. Diese Substanz kann durchaus ein Kunststoff, Metall, Ton, Teig, Schokolade, …… oder sogar Beton sein.

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Dabei gibt es verschiedene Verfahren des Auftragens. Bei den einen wird mittels UV-Licht ein flüssiges Polymer punktuell und Schicht für Schicht ausgehärtet (Stereolithographie). Bei einem anderen wird Schicht für Schicht ein Metallpulver aufgetragen. Per Laser wird dann punktuell das Metall geschmolzen, so dass es eine Verbindung mit der vorherigen Schicht eingeht und so nach und nach der Körper entsteht (Pulverbettverfahren). In ähnlicher Weise arbeiten die 3D-Farbdrucker, mit denen komplexe Körper nahezu in Echtfarbe hergestellt werden können. Auch hier wird Schicht für Schicht ein Material aufgetragen, welches mithilfe eines farbigen Binders verhärtet wird.

Diese Drucker kommen hauptsächlich in speziellen Dienstleistungsunternehmen zum Einsatz, die Körperscans in Miniatur ausgeben.
Großer Beliebtheit erfreuen sich Drucker der so genannten Fused Deposing Modeling (FDM) Technologie, denn sie sind in fast jeder Größe zu bekommen und können fast jedes Material (siehe vorher) verarbeiten. Entsprechend dem zu verarbeitenden Material und der Baugröße schwanken die Preise von wenigen Hundert Euro bis ….. naja, wenn ganze Häuser damit „gedruckt“ werden, sind die Investitionssummen schon etwas höher. Nur hat dies dann nichts mehr mit unserer Branche zu tun.

Bei der FDM Technologie wird ein flüssiges bzw. ein flüssig gemachtes Material durch eine Düse mit definierter Durchlassöffnung gedrückt, wobei der Düsenkopf der durch die Ansteuerungssoftware vorgegebenen Kontur folgt. Je nach Größe der Düse, dem verwendeten Material, auch Filament genannt, und der Vorschubgeschwindigkeit, werden glatte Oberflächen erzeugt.

Ein Nachteil allerdings hat das Ganze mit Blick auf die Farbigkeit; es sind nur solide Farben, die durch die Farbe des verwendeten Filaments vorgegeben sind, erzeugbar. Heißt, sollen Objekte unterschiedlicher Farbe hergestellt werden, muss das Filament von Bereich zu Bereich gewechselt werden. Sollen also Körper mit unterschiedlich farbigen Oberflächen hergestellt werden, empfiehlt es sich, als Grundfarbe Weiß zu nehmen und dann auf die guten alten Farben für den Modellbau und Handarbeit zu vertrauen.

Zwei weitere Aspekte sind noch zu betrachten. Da ist zunächst einmal die Art des Materials, wenn wir von „normalen“ Anwendungen mit Kunststoffen sprechen. Hier sind einmal Filamente auf der Basis von Acrylnitril-Butadien-Styrol Copolymer (kurz ABS) oder auf der Basis von Polyactide Acid (PLA) oder auch als Biokunststoff bezeichnetes Material verfügbar. Für bestimmte Aufgaben wird ABS die erste Wahl sein, die breite Masse der Anwendungen wird aber auf PLA schwören, da das Material biologisch abbaubar ist, aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird, kaum thermischen Verzug und hohe abrasive Beständigkeit aufweist, lebensmittelverträglich und günstig bis sehr günstig ist.

Gerade die Tatsache, dass PLA aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und biologisch abbaubar ist, spielt für Print Concept Roeber eine große Rolle, weil Nachhaltigkeit zur Firmenphilosophie erhoben wurde. Dies zeigen ja auch die anderen Produkte wie Flexiwall und Paprfloor, die einen großen Teil des Umsatzvolumens des Unternehmens ausmachen.
Aber zurück zum 3D Druck, denn es fehlt noch die Ansteuerung, die halt nicht mit Programmen wie Photoshop ® oder ähnlich automatisch generiert wird.
Drei Wege stehen zur Verfügung. Entweder man besitzt eine 3D-Datei als Ergebnis eines 3D Scans, eine 3D-Konstruktionsdatei (nahezu alle gängigen 3D-CAD Pakete bieten entsprechende Schnittstellen) oder man greift auf die vielen hunderttausend fertigen Modelle, die es bereits im WWW gibt zurück. Den Rest, incl. eventuell notwendiger Stützkonstruktionen übernimmt die Software.

Soweit zur Technik generell. Mittlerweile gibt es eine Unzahl von entsprechenden Angeboten solcher „Drucker“ im Baumarkt, Versandhandel oder beim Fachhandel zu kaufen und so einfach sich die Inbetriebnahme und Nutzung eines solchen Druckers auch darstellt, die Krux liegt oft im Detail. Vor diesem Hintergrund bietet Print Concept Drucker mit Fullservice an. Welcher für Sie in Frage kommt, sollte man in einem persönlichen Gespräch und anhand der Checkliste prüfen. Und damit wären wir beim eigentlichen Thema: Passt ein 3D-Drucker in einen grafischen Betrieb.

Handelt es sich um einen Dienstleister wie Copyshop oder ähnlich, ist die Antwort ein unbedingtes JA. In vielen Ländern der Erde findet man solche Dienstleistungen an nahezu jeder Ecke, wo Menschen mal eben ein Ersatzteil für die Kaffeemaschine oder eine Spielfigur oder … selbst „drucken“, wenn sie sich nicht selbst so ein Gerät ins Haus stellen.
Einen 3D-Drucker für Schokolade macht nur dann Sinn, wenn ein entsprechendes Geschäftsmodell dahinter steht. Aber wie sieht es in der grafischen Industrie, bei Grafik-Designern, Verpackungsdesignern, Werbegrafikern und ähnlich aus, die keinen direkten Kontakt zum Endkunden haben? Hierzu am besten ein Beispiel:
Ein Verpackungsdesigner versucht seit Jahren seine kreativen Entwürfe dem Hersteller von besonderen Schoko- und Pralinenleckereien zu verkaufen. Bisher immer ohne Erfolg. Dann kaufte er sich eine 3D-Drucker, holte sich aus dem Internet (gibt es dort bereits alles) die Daten für eben diese Leckereien, druckte sie aus, bemalte sie und legte sie in die von ihm designte Verpackung.

Diese Kreativität wurde belohnt und die Investition in den Drucker zahlte sich direkt mit dem ersten Auftrag aus.

Dieses Beispiel zeigt, dass neben der Herstellung gebrauchsfertiger Teile und Funktionsmuster 3D-Drucker auch als Hilfsmittel-, Mittel zum Zweck dienen können.
Wie das geht, damit man seine Zeit nicht mit Handbuchlesen vertut, wie sich das rechnet, welche Einsatzmöglichkeiten es weiter gibt, welche Materialien und Farben man am besten für eine Aufgabe einsetzt, darauf hat sich das Print Concept Roeber Team spezialisiert und steht genau wie bei Fragen um Colormanagement, Druckern, nachhaltigen Messeständen und Bodenbelägen, den Partnern in der grafischen Industrie gerne zur Verfügung.

Weitere Informationen: http://www.print-c.de

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