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DRUCKVEREDELUNG - 06.08.2024, 12:29 Uhr

Fotoausstellung nicht nur für Sehende: Im Stadtmuseum Düsseldorf werden Bilder fühl- und hörbar



Das Stadtmuseum Düsseldorf zeigt vom 8. bis 30. August eine Fotoausstellung von Canon in Kooperation mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband Nordrhein e.V., die das Sehen neu erfindet. Mit der speziellen Canon-Technologie, dem Elevated Print, werden die Exponate in taktiler Form gedruckt und somit ertastbar gemacht. Begleitende Audios und Bildbeschreibungen in Brailleschrift machen es möglich, dass auch Menschen mit eingeschränktem und nicht mehr vorhandenem Sehvermögen die Bilder „erleben“ können. Sehenden Besucherinnen und Besuchern wird mit entsprechenden Darstellungen vermittelt, wie Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen Bilder wahrnehmen.

Die Ausstellung zeigt Werke von weltbekannten Fotografen aus der ganzen Welt, darunter der mehrfach preisgekrönte südafrikanische Fotojournalist Brent Stirton, Dokumentarfotografin Nanna Heitmann, die Modefotografin Heidi Rondak und Wildlife- und Unterwasserfotograf Aleksander Nordahl. Aus Deutschland ist die Expeditionsfotografin und -filmerin Ulla Lohmann mit ihrer Aufnahme „Munganau walks home“ dabei. Es zeigt einen Jungen in Matupit, Papua-Neuguinea, der fröhlich das Bild quert, während im Hintergrund ein Vulkan bedrohlich schwelt.

In einer begleitenden Videoserie und Online-Ausstellung, die unter www.canon.de/view/unsee-the-world/ zu finden ist, werden blinde Menschen und Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen vorgestellt, die über ihre Erfahrungen sprechen. Und sie sprechen über die Faszination, die die Canon-Ausstellung auf sie ausübt. Unter den Protagonisten ist auch die britische Behindertenaktivistin Lucy Edwards und Menna Fitzpatrick MBE, Großbritanniens höchstdekorierte Winter-Paralympionikin, die mit Canon zusammengearbeitet haben, um ihre Geschichten zu erzählen.

Eines der Ausstellungsmotive von Fotojournalist Brent Stirton: Ranger bewachen ein Breitmaulnashorn, um es vor Wilderern zu schützen. Texte zu Bildern gibt es in Flyern, im Film und in Brailleschrift, die ertastet werden kann.
Eines der Ausstellungsmotive von Fotojournalist Brent Stirton: Ranger bewachen ein Breitmaulnashorn, um es vor Wilderern zu schützen. Texte zu Bildern gibt es in Flyern, im Film und in Brailleschrift, die ertastet werden kann.

„Bilder bewegen, berühren und halten besondere Momente fest. Wir möchten diese emotionale Kraft auch jenen zugänglich machen, die Bilder nicht auf herkömmliche Weise betrachten können. Diese Ausstellung macht das möglich. Mit den Canon-Technologien für Fotografie und Druck schaffen wir eine völlig neue Art der Wahrnehmung – auch für Sehende“, sagt Rainer Führes, Geschäftsführer und CEO von Canon Deutschland. „Zum gegenseitigen Verständnis gehört es immer, die Sichtweise des Gegenübers einzunehmen. Mit unserer Ausstellung vermitteln wir die SEH-Weisen des Gegenübers und schaffen so Verständigung auf eine sehr emotionale Art. Unser Anliegen im Sinne unsere japanischen Unternehmensphilosophie Kyosei – Leben und Arbeiten für das Gemeinwohl – wird mit der Ausstellung auf ganz besondere Weise Rechnung getragen.“, führt er weiter aus.

Stefan Wagner, Geschäftsführer des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein e.V.: „Wir unterstützen die Ausstellung „World Unseen“ sehr gerne; sie bietet Menschen mit Sehbehinderung die einzigartige Möglichkeit, die Kraft eindrucksvoller Fotografie auf eine zugängliche und inklusive Weise zu erleben. Gleichzeitig lädt sie sehende Menschen dazu ein, die Bilder aus der Perspektive jener zu betrachten, die nur eingeschränkt oder gar nicht sehen können. Durch diese doppelte Herangehensweise fördert die Ausstellung ein tiefes Verständnis und eine neue Wertschätzung für die visuelle Kunst und schafft eine inklusive Plattform, die Grenzen des Sehens überwindet.“

Auch sehende Menschen werden sich in die eingeschränkte Sehweise besser hineinversetzen können: Dafür stehen Simulationsbrillen zur Verfügung, die einen Eindruck vom Sehen mit dem Krankheitsbild des „Grauen Stars“ vermitteln. Das schärft nicht nur das Bewusstsein für Barrierefreiheit in Kunst- und Kulturräumen, sondern lenkt auch die Aufmerksamkeit darauf, wie inklusives Design die Erfahrungen für alle verbessert.

Geöffnet sind das Museum und die Canon-Ausstellung in Raum 119 dienstags bis sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr. Der Eintritt zur Ausstellung ist für Besucher unter 18, an Sonntagen und ab 17:00h generell kostenfrei. Dienstags bis samstags kostet der Eintritt zwischen 11:00 und 17:00h vier Euro.

Die Ausstellung bietet parallel zu den Fotos die „Übersetzung“ in ertastbare Darstellung. Hier ist die Haut des Nashorns nachempfunden, das Gewehr taktil gedruckt. Auch für sehende Menschen eine interessante Erfahrung.
Die Ausstellung bietet parallel zu den Fotos die „Übersetzung“ in ertastbare Darstellung. Hier ist die Haut des Nashorns nachempfunden, das Gewehr taktil gedruckt. Auch für sehende Menschen eine interessante Erfahrung.

Weitere Informationen: https://www.canon.de

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