TECHNOLOGIE/PRODUKT-NEWS - 16.09.2024, 10:29 Uhr
FMP-TechScope:
…dass wollte ich aber wirklich nicht, oder doch…?
Also im Grunde ist das ja so, wenn ein Unternehmen eine Software einführt, macht sie das ja höchst selten aus einer unergründlichen Lust und Laune heraus, sondern viel mehr aus einem konkreten Bedürfnis – es gibt Prozesse oder Funktionen bzw. Tätigkeiten die automatisiert, beschleunigt oder standardisiert werden sollen. Dann schreit meist irgendwer aus einer der Ecken: „Wir brauchen eine Software und ich hab da auch was letztens gesehen…“ Sie können gerne das Wort „gesehen“ beliebig ergänzen mit z.B. „bei YouTube“ oder „in LinkedIn“ oder auch „auf Insta“…wie gesagt, ergänzen Sie gerne beliebig.
Das Problem ist aber nun, welche Software passt zu Ihren Bedürfnissen? Welche Software kann genau das, was Sie benötigen und welche Software hat genau Ihre Schnittstellen? Vom Budget und der Usability reden wir mal noch gar nicht.
Da haben Sie also ein Bedürfnis im Haus und ein Kollege oder eine Kollegin hat da mal was gesehen, was man…mieten kann. Da haben wir es! Das Software-Mietmodell, oder auch SaaS – Software as a Service genannt. Je nachdem, welcher Generation oder auch wieviel Sie schon mit Softwareprojekten zu tun hatten, ist Ihnen SaaS natürlich sehr geläufig, oder eben auch nicht. Die Vorstellung Software nicht mehr zu kaufen, bzw. konkret an seine eigenen Anforderungen anzupassen, sondern was „fertiges“ zu nehmen und zu mieten fühlt sich für gar nicht so wenige Kolleg:innen immer noch fremd an. Kann das Ding denn dann alles, was ich brauche? Und was ist, wenn die Firma in Insolvenz geht? Was machen wir mit unseren Daten? (Übrigens eine gute und wichtige Frage!) Sind meine Daten sicher? Und ich will nicht, dass diese Daten von uns irgendwo bei einem Dienstleister stehen, womöglich mit Daten unserer Wettbewerber zusammen.
Es gibt natürlich eine Menge Argumente für und gegen die Individuelle Entwicklung von Software oder die Nutzung von SaaS-Werkzeugen. Und eines ist ganz klar, der Trend, seit Jahren, geht zur Miete und SaaS! Inzwischen gibt es so viele Anbieter, auch in Nischen-Branchen-Lösungen, die so generische Lösungen am Markt anbieten (White-Label Lösungen), die im Grunde Ihre Anforderungen erfüllen. Alle? Nun, dass kommt darauf an. Müssen es wirklich Alle sein? Oder ist der Scope einfach zu breit und groß? Softwareprojekte scheitern häufig und das nicht nur früher bei individuellen Lösungen, deshalb, weil man zu beginn zu viel auf einmal umsetzen und realisieren möchte. Ein breiter Scope bringt jedes Projektmanagement Team um, früher oder später…ganz sicher!
Mein letztes Projekt, als externer Agile Coach bestand darin in einem Zeitraum von etwas über 18 Monaten einen großen Konzern dabei zu begleiten, wie er eine Software eingeführt hat, an der später mehr als 25 Töchterunternehmen und über 350 Anwender weltweit arbeiten sollten. Ich kam zum Projekt dazu, da lief es bereits seit ca. 5-6 Monaten. Die Entscheidung SaaS oder Individuelle Umsetzung war zu diesem Zeitpunkt noch offen – Kernproblem war aber die vielen Köche, alle durften an der Rezeptur mitkochen – alle hatten berechtigte Interessen und Anforderungen und alle wollten alles… sofort!
In einer solchen Situation ist es ziemlich egal, ob es eine SaaS oder individuelle Lösung wird – die Anforderungen, der Scope war zu groß – nicht zu bewältigen, für keine Lösung und kein Projektteam – da hilft dann auch Agilität nichts – wir haben uns also im Rahmen eines Agilen Ansatzes zunächst darauf konzentriert, den Projekt-Scope zu präzisieren, schärfer abzugrenzen und diesen mit dem vorgegebenen zeitlichen Horizont abzugleichen. Nicht nur wurde der Dschungel an Funktionen, Prozessen und Anforderungen kleiner, er wurde auch beherrschbar und wir waren in der Lage Tools am Markt zu sondieren, die womöglich in der Lage waren unsere Ziele zu erfüllen. Gleiches galt natürlich auch für Partner, die individuelle Lösungen angeboten haben (wobei es sich hierbei meist auch um größere Anpassungen von bestehenden Lösungen geht – selten wird von Scratch weg neu entwickelt).
Natürlich waren damit nicht alle glücklich und es gab Beschwerden – glücklich darf sich schätzen, wer nun gut vorbereitet ist und einen starken Projektleiter hat bzw. Stake-Holder, der zu seinen Entscheidungen steht und sie ggf. auch erläutern kann. Der Vorteil bleibt aber, so kommt es überhaupt zur Einführung einer Software, egal ob SaaS oder individuell.
Kennen Sie das Szenario auch aus Ihrem Unternehmen? Oder stehen Sie eigtl. auf der anderen Seite und sind Anbieter einer SaaS bzw. individual Lösung und sehen das alles ganz anders?
Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Beiträge – hauen Sie doch einfach mal Ihre Meinung raus!
Ihr Harry Steiert
FMP-TechScope:
Mieten Sie schon, oder entwickeln Sie noch individuell?
Jetzt steckt da schon ein wenig Wertung in der Überschrift drin…
…dass wollte ich aber wirklich nicht, oder doch…?
Also im Grunde ist das ja so, wenn ein Unternehmen eine Software einführt, macht sie das ja höchst selten aus einer unergründlichen Lust und Laune heraus, sondern viel mehr aus einem konkreten Bedürfnis – es gibt Prozesse oder Funktionen bzw. Tätigkeiten die automatisiert, beschleunigt oder standardisiert werden sollen. Dann schreit meist irgendwer aus einer der Ecken: „Wir brauchen eine Software und ich hab da auch was letztens gesehen…“ Sie können gerne das Wort „gesehen“ beliebig ergänzen mit z.B. „bei YouTube“ oder „in LinkedIn“ oder auch „auf Insta“…wie gesagt, ergänzen Sie gerne beliebig.
Das Problem ist aber nun, welche Software passt zu Ihren Bedürfnissen? Welche Software kann genau das, was Sie benötigen und welche Software hat genau Ihre Schnittstellen? Vom Budget und der Usability reden wir mal noch gar nicht.
Da haben Sie also ein Bedürfnis im Haus und ein Kollege oder eine Kollegin hat da mal was gesehen, was man…mieten kann. Da haben wir es! Das Software-Mietmodell, oder auch SaaS – Software as a Service genannt. Je nachdem, welcher Generation oder auch wieviel Sie schon mit Softwareprojekten zu tun hatten, ist Ihnen SaaS natürlich sehr geläufig, oder eben auch nicht. Die Vorstellung Software nicht mehr zu kaufen, bzw. konkret an seine eigenen Anforderungen anzupassen, sondern was „fertiges“ zu nehmen und zu mieten fühlt sich für gar nicht so wenige Kolleg:innen immer noch fremd an. Kann das Ding denn dann alles, was ich brauche? Und was ist, wenn die Firma in Insolvenz geht? Was machen wir mit unseren Daten? (Übrigens eine gute und wichtige Frage!) Sind meine Daten sicher? Und ich will nicht, dass diese Daten von uns irgendwo bei einem Dienstleister stehen, womöglich mit Daten unserer Wettbewerber zusammen.
Es gibt natürlich eine Menge Argumente für und gegen die Individuelle Entwicklung von Software oder die Nutzung von SaaS-Werkzeugen. Und eines ist ganz klar, der Trend, seit Jahren, geht zur Miete und SaaS! Inzwischen gibt es so viele Anbieter, auch in Nischen-Branchen-Lösungen, die so generische Lösungen am Markt anbieten (White-Label Lösungen), die im Grunde Ihre Anforderungen erfüllen. Alle? Nun, dass kommt darauf an. Müssen es wirklich Alle sein? Oder ist der Scope einfach zu breit und groß? Softwareprojekte scheitern häufig und das nicht nur früher bei individuellen Lösungen, deshalb, weil man zu beginn zu viel auf einmal umsetzen und realisieren möchte. Ein breiter Scope bringt jedes Projektmanagement Team um, früher oder später…ganz sicher!
Mein letztes Projekt, als externer Agile Coach bestand darin in einem Zeitraum von etwas über 18 Monaten einen großen Konzern dabei zu begleiten, wie er eine Software eingeführt hat, an der später mehr als 25 Töchterunternehmen und über 350 Anwender weltweit arbeiten sollten. Ich kam zum Projekt dazu, da lief es bereits seit ca. 5-6 Monaten. Die Entscheidung SaaS oder Individuelle Umsetzung war zu diesem Zeitpunkt noch offen – Kernproblem war aber die vielen Köche, alle durften an der Rezeptur mitkochen – alle hatten berechtigte Interessen und Anforderungen und alle wollten alles… sofort!
In einer solchen Situation ist es ziemlich egal, ob es eine SaaS oder individuelle Lösung wird – die Anforderungen, der Scope war zu groß – nicht zu bewältigen, für keine Lösung und kein Projektteam – da hilft dann auch Agilität nichts – wir haben uns also im Rahmen eines Agilen Ansatzes zunächst darauf konzentriert, den Projekt-Scope zu präzisieren, schärfer abzugrenzen und diesen mit dem vorgegebenen zeitlichen Horizont abzugleichen. Nicht nur wurde der Dschungel an Funktionen, Prozessen und Anforderungen kleiner, er wurde auch beherrschbar und wir waren in der Lage Tools am Markt zu sondieren, die womöglich in der Lage waren unsere Ziele zu erfüllen. Gleiches galt natürlich auch für Partner, die individuelle Lösungen angeboten haben (wobei es sich hierbei meist auch um größere Anpassungen von bestehenden Lösungen geht – selten wird von Scratch weg neu entwickelt).
Natürlich waren damit nicht alle glücklich und es gab Beschwerden – glücklich darf sich schätzen, wer nun gut vorbereitet ist und einen starken Projektleiter hat bzw. Stake-Holder, der zu seinen Entscheidungen steht und sie ggf. auch erläutern kann. Der Vorteil bleibt aber, so kommt es überhaupt zur Einführung einer Software, egal ob SaaS oder individuell.
Kennen Sie das Szenario auch aus Ihrem Unternehmen? Oder stehen Sie eigtl. auf der anderen Seite und sind Anbieter einer SaaS bzw. individual Lösung und sehen das alles ganz anders?
Ich freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Beiträge – hauen Sie doch einfach mal Ihre Meinung raus!
Ihr Harry Steiert
Weitere Informationen: https://www.f-mp.de/expertenthemen/FMP-TechScope