Reliefdruck (Thermografie)
Wie funktioniert das Verfahren?
Die Technik des Reliefdrucks, die als erweitertes Flachdruckverfahren betrachtet werden kann, kam Anfang der 70er Jahre aus Amerika nach Europa und wird auch heute noch oft als "American Printing" bezeichnet. Hierbei wird im Anschluss an den Druck auf herkömmlichen Offsetdruckmaschinen auf die noch nicht getrockneten Farbschichten ein Kunststoffgranulat – thermoplastisches Harzpuder – aufgebracht. Der Puder bleibt auf den klebrigen Druckflächen haften, überschüssiger Puder wird später einfach abgesaugt. Unter einer speziellen Infrarotheizung zerschmilzt das Granulat und verwandelt sich in eine transparente bzw. bei farbigen Pudern entsprechend farbige Beschichtung. Das Ergebnis ist ein fühlbarer, erhabener Belag auf den gedruckten Flächen. Dabei bestimmt die Korngröße des gewählten Puders die Dicke des Reliefdrucks.
Was sind die Vorteile des Verfahrens?
Der Reliefdruck ist eine günstige Alternative zum Stahlstich. Das Motiv liegt ähnlich wie beim Stahlstich fühlbar auf dem Papier auf. Trotzdem ist keine Prägung und somit auch keine Gravurherstellung erforderlich. Insbesondere bei größeren Auflagen und bei häufig wechselnden Motiven macht sich das positiv bemerkbar, zum Beispiel in einer deutlich höheren Geschwindigkeit. Mit relativ geringen Kosten lässt sich eine hohe Wirkung erzielen.
Welche Probleme können mit diesem Verfahren verbunden sein?
Im Vergleich zum Stahlstich leidet die Qualität des Ergebnisses, besonders in Bezug auf Schärfe und Pigmentierung.
Für welche Anwendungen ist das Verfahren geeignet?
In den USA werden fast zwei Drittel aller Visitenkarten im Reliefdruck hergestellt. Auch hierzulande ist die Technik besonders beliebt, um hochwertige Akzidenzdrucksachen wie Geschäftspost oder Glückwunschkarten zu veredeln.
Welche Motive sind geeignet?
Als Vorlage dient wie beim Offsetdruck ein seitenverkehrter Positivfilm.