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Iriodin-Lackierung

Redaktion und technische Information mit freundlicher Unterstützung von Heidenreich Print.
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Iriodin®-Pigmente wurde von Merck entwickelt. In Verbindung mit Druckfarben und Lacken entstehen hiermit dekorative Farbeffekte, die je nach Transparenz, Brechzahl und Beschichtung variieren.

Wie funktioniert das Verfahren?


Die Grundsubstanz der Effektpigmente ist ein natürlich vorkommender mineralischer Glimmer, der gemahlen und als farbloses Pulver Lack- oder Druckfarben beigemischt wird. Das Pulver besteht aus den Glimmerplättchen, die mit Metalloxiden, zum Beispiel Titandioxid oder Eisen(III)-oxid, beschichtet sind.
Bild: Merck KGaA Darmstadt
Bild: Merck KGaA Darmstadt

Verwendet man eine hauchdünne Schicht aus Titandioxid, so entstehen transparente, silberweiß glänzende Pigmente mit einem weichen Glanz, wie er für Perlen und Perlmutt charakteristisch ist. Deshalb nennt man sie auch Perlglanzpigmente. Die Pigmente können für sich allein oder in Kombination mit anderen Farben eingesetzt werden, denen sie einen silberweißen Glanz verleihen.

Erhöht man die Dicke der Titandioxidschicht nur um Millionstel von Millimetern, dann verstärkt sich der Glanzeffekt. Aufgrund von Interferenzerscheinungen durch die dreifache Brechung des einfallenden Lichtes an der Glimmeroberfläche, der Glimmerunterfläche und an der Metalloxidschicht schillert die Farbe bzw. der Lack in den Regenbogenfarben. Die Farbwirkung verändert sich je nach Betrachtungswinkel, so dass durch jede Bewegung des bedruckten Gegenstandes ein neuer Eindruck entsteht. Auch diese sogenannten „Interferenzpigmente“ können mit anderen Farbmitteln kombiniert werden.

Die changierende oder irisierende Wirkung ist umso größer, je dicker die Pigmentschicht aufgetragen wird und je intensiver die Pigmentdichte des Iriodins ist. Kleinere Pigmente sorgen für einen seidigen Glanz (Perlglanz) bei hoher Deckkraft. Größere Pigmente glitzern in hoher Brillanz. Der Bedruckstoff spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Generell gilt, je glatter die Oberfläche, desto intensiver der Effekt. Zudem sollte die Oberfläche möglichst matt sein, um durch die natürliche Lichtreflexion nicht den Inteferenzeffekt zu stören. Die beste Wirkung wird auf glatt gestrichenen Papieren und Kartonagen erzielt.

Das Effektpigment kann im Offset-, Flexo-, Sieb- und Tiefdruck verwendet werden, wobei im Tiefdruck die besten Ergebnisse zu erwarten sind, da dieses Druckverfahren den Einsatz von größeren Pigmentteilchen erlaubt. Im Offsetdruck wird zunächst ein Iriodin-Glanzlack aufgetragen und in einem zweiten Schritt konventionell überdruckt. Je nach beabsichtigter Wirkung kann zusätzlich eine Spotlackierung mit einem metallischen UV-Lack den Effekt verstärken und einzelne Flächen besonders herausheben.

Was sind die Vorteile des Verfahrens?


Aufgrund des ungewöhnlichen visuellen Eindrucks wird Iriodin gerne zur Veredelung von Drucksachen aller Art verwendet. Um eine größere Vielfalt zu erreichen, können die Effektpigmente nicht nur in Verbindung mit Druckfarben und -lacken verwendet werden, sondern auch im Vor- und Andruck.

Die technischen Eigenschaften von Iriodin sind insbesondere für den Verpackungsdruck sehr positiv. Es ist aufgrund des geringen Gehalts an Schwermetallen umweltfreundlich, verhält sich chemisch neutral, ist bis 800°C temperaturresistent und löst keinerlei toxische Reaktionen aus. Für Lebensmittelverpackungen ist es daher völlig unbedenklich und entsprechend der Europanorm EN 71/Teil 3 auch für Spielzeug zugelassen.

Was für Probleme können mit diesem Verfahren verbunden sein?


Iriodin wird bei vielen Druckverfahren eingesetzt. Der Hersteller gibt jedoch folgende Tipps, die es zu beachten gilt:
  • Offsetdruck: Aufgrund der geringen Farbschichtdicken, mit denen im Offsetdruck gearbeitet wird, lassen sich vergleichsweise nur wenige Effektpigmente auf das zu bedruckende Material auftragen. Pigmente mit einer Teilchengröße von 5 bis 25 µm sind hier besonders geeignet. Vor allem bei höheren Auflagen wird ein Gummituch empfohlen, das ein schnelles Aufbauen der Pigmente auf dem Drucktuch verhindert. Um Schwierigkeiten bei der Übertragung der Pigmentplättchen zu vermeiden, sollte die Rastergröße nicht feiner als 34 Linien/cm, bei FM-Rastern nicht feiner als 30 µm sein.
  • Flexodruck: Eine Anpassung der Rasterwalze und der Fotopolymerplatte ist erforderlich, damit eine gute Pigmentübertragung sowie eine homogene Verteilung und gleichmäßige Ausrichtung der Effektpigmente gelingt.
  • Siebdruck: Besonders die Auswahl eines geeigneten Siebes für die jeweilige Teilchengröße des Effektpigments ist wichtig. Als Faustregel gilt, dass die Maschenöffnung mindestens 1,5 bis 2-mal größer sein sollte als das größte eingesetzte Effektpigment. Ein Rakelmaterial mit einer Härte von 60º bis 70º shore hat sich bewährt.
  • Tiefdruck: Farbe und Viskosität auf Bedruckstoff und Druckgeschwindigkeit müssen sorgfältig abgestimmt werden. Dabei müssen Teilchengröße, Rasterweite und Näpfchen gleichermaßen berücksichtigt werden.

Für welche Anwendungen ist das Verfahren geeignet?


Iriodin ist sowohl für das Bedrucken von lösungsmittelhaltigen als auch wasserbasierenden Medien und für alle Kunststoffe geeignet. Auch bei UV-Lacken findet es Anwendung, da sich das Reflexionsverhalten der Glimmerplättchen nicht reaktionshemmend auf die Druckfarbenhärtung auswirkt. Für Lebensmittelverpackungen ist Iriodin unbedenklich.

Typische Anwendungsbereiche sind Effekt-, Verpackungs- und Sicherheitsdruck. Speziell für Außenanwendungen gibt es Pigmente mit einer zusätzlichen Nachbeschichtung, die eine hervorragende Wetterbeständigkeit gewährleistet.
Bild: Merck KGaA Darmstadt
Bild: Merck KGaA Darmstadt

Eigenschaften von Iriodinpigmenten:


  • Nicht brennbar
  • Geruchs- und geschmacksneutral
  • Nicht migrierend
  • Frei von umweltbelastenden Schwermetallen
  • Verhalten sich auf Deponien neutral, denn sie sind als Mineralpigmente in Wasser und auch in Lösungsmitteln unlöslich und zersetzen sich nicht
  • Temperaturstabil bis weit über 800 ° C
  • Bereiten keine Probleme in der Müllverbrennung
  • Physiologisch unbedenklich und deshalb auch für Lebensmittelverpackungen zugelassen
  • Verhalten sich bis auf wenige Ausnahmen neutral in Mikrowellen
  • Bereiten keine Probleme beim Recycling von Kunststoffen

Welche Motive sind geeignet?


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Neben den Perlglanz- und Interferenzeffektpigmenten gibt es Iriodin in zwei weiteren Effektgruppen:
  • Goldglanz: Goldglanzpigmente haben zusätzlich zum Titandioxid noch ein wenig Eisenoxid als Ummantelung des Glimmerkerns. In Abmischung mit anderen Farbmitteln wird ein natürlich anmutendes Gold, Kupfer oder Bronze erzeugt.
  • Metallglanz: Der Glimmerkern ist hier mit Eisen(III)-oxid beschichtet. Das Resultat sind metallische Glanzeffekte.
Durch die Vielfalt an Farbtönen und Glanzeffekten bietet Iriodin zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten – vom Hintergrunddesign über Highlights bis hin zu vollflächigen Motiven.

Bei Interesse an der Wirkung von Iriodin bietet Merck mit seinem Color Compendium ein Nachschlagewerk, in dem man fast 26.000 Farb- und Glanzeffekte findet. Informationen dazu unter www.color-compendium.de

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