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Hologramme



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Die Inhalte zum Thema Prägefoliendruck sind mit freundlicher Unterstützung des Arbeitskreises Prägefoliendruck e.V. (www.ak-praegefoliendruck.de) erstellt worden.






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Holografische Bilder bestechen durch höchst dynamische Abbildungsqualitäten und eine verblüffend räumliche Wiedergabe der Objekte. Hologramme fallen im Regelfall einfarbig aus (Mehrfarbigkeit wird lediglich bei Prägehologrammen vorgetäuscht). Echtfarbene Versionen sind realisierbar, aber recht kostspielig. Außerdem offenbaren sie den Farbeffekt nur in einem bestimmten Betrachtungswinkel.
Hologramme sind lichtbrechende Elemente, die auf sehr unterschiedlichen Herstellungstechniken beruhen. Das erlaubt jedoch eine differenzierte Herangehensweise an die verschiedenen Anforderungen. So lassen sich Hologramme individuell an den Markenauftritt anpassen.

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Hologramme gibt es als frei applizierbare Prägefolien (Endloshologramme) oder exakt positionierbare Einzelmotive. Basis sind mit Laserlicht erzeugte Aufnahmen von 2D-Grafiken oder realen 3D-Objekten. Die dabei entstehenden Lichtwellen-Interferenzmuster enthalten sämtliche Informationen über Form und Lage des Objekts. Dieser holografische Fototräger lässt sich in einen Prägestempel umsetzen.

Wie funktioniert das Verfahren?


Die Stereoskopie existiert bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Hierbei erhält jedes Auge ein um den Augenabstand (Parallaxe) versetztes Bild mittels Farb- oder Polarisationsfilter (Anaglyph). Das menschliche Gehirn erzeugt aus diesen zwei unterschiedlichen Ansichten ein scheinbar räumliches Gesamtbild. Stereogramme lassen sich mittels Drucktechnik reproduzieren oder auf TV- bzw. Computermonitoren wiedergeben. Die Wirkung war bisher von der Verwendung einer Brille abhängig. Zwischenzeitlich existieren jedoch schon verschiedene sogenannte autostereoskopische Techniken, zum Beispiel das Notebook Actius AL3DU von Sharp.

Prägehologramme stellen bei 3D-Produkten den weltweit größten Marktanteil. Hier erfolgt die Herstellung in verschiedenen Schritten:

1. Schritt: Hologramm Mastering. Mit Laserlicht wird unter Laborbedingungen von der Vorlage ein Masterhologramm belichtet. Die Objektlichtwellen bilden mit einer Referenz-Lichtwelle ein Interferenzmuster mit einer Auflösung von ca. 1500 Linien pro Millimeter. Dieses enthält die gesamte Objektinformation bezüglich Dreidimensionalität und Helligkeit. Nach der fotochemischen Entwicklung wird das Master vom Typ LASER-Transmissionshologramm nur unter aufgefächertem Laserlicht sichtbar. Dieses Hologramm dient als Vorlage für weitere optische oder galvanische Kopien.

2. Schritt: Recombining. Als Recombining bezeichnet man die optische oder mechanische Vervielfältigung eines einzelnen Hologramms auf einem größeren Nutzenformat. Zunächst einmal wird jedoch das LASER-Transmissionshologramm zu einem Weißlicht-Transmissionshologramm umkopiert. Gleichzeitig wird das Interferenzmuster mithilfe von Fotoresistplatten als Mikro-Oberflächenrelief ausgebildet.
3. Schritt: Elektroforming. Zur Produktion von Prägehologrammen werden spezielle "Druckplatten" benötigt, die sogenannten Shims. Dies sind elektrogalvanisch erzeugte Nickelplatten, die mittels Elektroforming in geeigneten Bädern produziert werden. Als Ausgangsstufe dient das Oberflächenrelief der Fotoresistplatte, die versilbert wird und so ihre elektrogalvanische Abformung ermöglicht.
4. Schritt: Prägung. In der Prägemaschine wird unter hohem Druck und Temperaturen die Mikrostruktur des Oberflächenreliefs rotativ vom Shim auf die Trägerfolie übertragen.

Die Rekonstruktion der holographierten Objekte beruht auf dem einfachen physikalischen Effekt der Lichtbeugung. Das bedeutet, dass das Licht in die Spektralfarben zerlegt wird, wenn es auf das Mikrorelief auftrifft, da es an den mikrofeinen Strukturen abgelenkt wird. Dadurch wird das Objekt räumlich sichtbar.
Mittlerweile existieren Techniken, die Hologramme rein optisch oder auch elektrisch reproduzieren. Aufgrund ihrer Vorteile werden diese Techniken in Zukunft verstärkt an Bedeutung gewinnen.
Die abschließende Weiterverarbeitung umfasst zum Beispiel eine selbstklebende Rückseitenbeschichtung, An- oder Ausstanzung, Verarbeitung als Rollenetikett oder auch eine Heißsiegelkleberbeschichtung zur abschließenden Aufbringung auf Karten, Papier oder Karton.

Was sind die Vorteile des Verfahrens?


Mit Hologrammen können Produkte effektiv aufgewertet werden und schaffen einen visuellen Mehrwert durch die Dreidimensionalität.

- 2D-Hologramm: Alle Informationen sind in einer Bildebene enthalten.
- 2D/3D-Hologramm: Mehrere zweidimensionale Grafiken werden in unterschiedlichen Ebenen angeordnet. Dadurch wird eine perspektivische Wirkung vermittelt (Kulissen)
- 3D-Hologramm: Es wird von einem realen dreidimensionalen Modell im Maßstab 1:1 aufgenommen. Die realistische Tiefenwirkung wird bei Betrachtung durch intensives, direktes Licht optimiert.
- Dot Matrix: Rasterpunkte werden computergeneriert angeordnet und brechen das Licht in unterschiedlichen Winkeln.

Neben diesen verschiedenen Hologrammtechniken gibt es auch die Möglichkeit, die optische Wirkung durch unterschiedliche Designkomponenten zu erhöhen. Dazu zählen Imageflips, Farbseparierung, Schattierungen, prismatische Komponenten, Mikrotext und versteckte Informationen.
Daneben bieten Hologramme den Vorteil eines hohen Fälschungsschutzes. Insbesondere Prägehologramme schützen wirksam, kostengünstig und optisch ansprechend gegen Fälschungen und Manipulationen, da sie aufgrund ihres komplizierten optischen Aufbaus sehr schwer zu kopieren sind. Zudem lassen sich für Dritte nicht nachvollziehbare optische Informationen wie Wechselbildeffekte oder holografische Codierungen in ein Hologramm integrieren.

Was für Probleme können mit diesem Verfahren verbunden sein


Bei den Hologrammen, insbesondere bei Prägehologrammen, handelt es sich um sehr komplexe technische Verfahren sowie um einen komplizierten optischen Aufbau des Motivs. Wichtig ist es deshalb vor allem, den Anwendungsbereich des Hologramms bereits in den Designprozess einfließen zu lassen.
Displayhologramme erfordern zudem eine fachgerechte Installation, wobei das Hologramm von der Rückseite ausgeleuchtet wird.

Für welche Anwendungen ist das Verfahren geeignet?


Hologramme werden sehr vielseitig eingesetzt, beispielsweise als Etiketten oder Label sowie zur Veredelung von Broschüren und anderen Druckerzeugnissen.
Polymerhologramme, die als selbstklebende Etiketten geliefert werden, zeichnen sich durch eine hohe Schärfe und Brillanz aus, sind zudem unter nahezu allen Lichtverhältnissen gut sichtbar. Diese Eigenschaften sind vor allem beim Einsatz in der Verkaufsförderung sowie der Aufwertung und Sicherung von Produkten wichtig. Polymerhologramme werden entweder kundenindividuell angefertigt oder es werden vorhandene Motive mit einem Logo etc. versehen.
Mittel- bis großformatige Weißlicht-Hologramme, sogenannte Displayhologramme, bieten die höchste räumliche Tiefe und Wirkung. Sie eignen sich als Augenfang für Messen, Foyers oder Schaufenster. Reflexionshologramme, Film- oder Glashologramme, die von vorn ausgeleuchtet werden, können an Wänden platziert werden und sind als Eye-Catcher auf Messen bzw. Events sehr beliebt.
Spezielle Folien und Filme, die mittels Lichtbrechung den Eindruck von räumlicher Tiefe vermitteln (kinetische Materialien) eignen sich als Trägermaterial für Werbemittel und Displays.

Welche Motive sind geeignet?


Als Vorlagen zur Hologrammherstellung eignen sich Grafikvorlagen wie Firmenlogos, Texte oder Bilder für 2D/3D-Hologramme sowie dreidimensionale Objekte im Maßstab 1:1 für 3D-Hologramme.
Ein Sonderfall der holographischen Aufnahmetechnik sind holographische Stereogramme. Hierbei dient als Vorlage entweder eine Filmsequenz oder eine Computeranimation. Das Objekt oder die Szene werden in zirka 200 stereorichtige Einzelbilder zerlegt, die sich jeweils durch eine winzige Veränderung im Betrachtungswinkel unterscheiden. Im Labor werden diese 200 Belichtungen auf das Master-Hologramm übertragen. Der Betrachter blickt dann unter jedem Winkel immer auf ein Stereo-Paar zusammenpassender Bilder, woraus sich das räumliche Bild ergibt.